Stubenhocker Crew: SV Babelsberg 03 - FC Energie Cottbus 0

Krombacher Pokal Brandenburg, Halbfinale
Potsdam, Karl-Liebknecht-Stadion (5.251 Zuschauer / 1.000 Gäste)

Derbytime. Teile der Babelsberger Fans haben die Mannschaft ja schon seit Wochen wissen lassen, wie wichtig ihnen dieses Spiel ist. Gab es in der Vergangenheit lediglich ein Testspiel gegen den Fussballclub Energie Cottbus, ist es heute mit dem Halbfinale im Krombacher Pokal Brandenburg das erste Pflichtspiel seit zig Jahren. Der Andrang an den Kassen ist erfreulich groß, unter den mehr als 5.000 Zuschauer sind neben dem Ex-Nulldreier Daniel Frahn und dem Braunschweiger Trainer Torsten Lieberknecht auch knapp 1.000 Gäste und recht viele "Krawalltouristen". Mit den Kameras im Anschlag lauern sie auf fette Beute und sollten nicht enttäuscht werden.

Neben den Austausch von Nettigkeiten per Spruchband, gibt es Choreographien zu sehen, es wird gezündet und verbrannt, es gibt nen halbherzigen Platzsturm, eine fast obligatorische Spielunterbrechung und es werden auch Böller/Bengalos in den jeweiligen anderen Block geworfen.

Fußball? Ja, Fußball wurde auch gespielt. Aber das interessiert euch doch eh nicht.

Cottbus startet zum Einlaufen der Teams mit einem Transparent "Filmstadt-Zecken sind wiederlich. Euch fressen selbst die Schweine nicht". Babelsberg mit einer Choreografie "Macht den Traum war! Auf ins Finale!". Dann erste dicke Rauchschwaden durch ein Feuer im Gästeblock und mächtig Pyro auf Seiten Babelsbergs. Dann folgen verdammt viele Tapeten der Babelsberger, bevor einige Cottbusser zum Ende der ersten Halbzeit den "Filmstadt-Zecken" Part vom Beginn der Partie wiederverwenden. Hier eine kleine Übersicht der Babelsberger Spruchbänder:

"Gruß an die beiden Spinner vom Freitag! Alter habt Ihr flinke Füße"

"Pro Braunkohle - CottBus AbbaggeRn"

"Antifaschistischen Gruß an alle "Scheiß Politik" Hopper"

"In unseren Herzen Nulldrei in Euren Köpfen Megapark"

irgendwas auf sorbisch "gaz zytas to sy gtupy"

"...Denn I-hr gehört zu C-ottbus wie die... "

"Asylrechtsverschärfung stoppen"

"NazIsChweine!

"Heut kein Fackelmarsch Ihr Fußballfans"

"Südbrandenburg ist Dynamoland!

In der Halbzeitpause dann nochmal ein Feuer im Gästeblock, ein erster Bengalo richtig Babelsberger Kurve und ein wenig roten Rauch. Parallel gibt es einige Festnahmen (glaube es waren drei) und großes Trara hinter der Nordkurve.

Zu Beginn der zweiten Halbzeit erneut Pyro in der Nordkurve, zudem ein Banner mit der Aufschrift "Unsere Herzen brennen für Dich". Nachdem die Kunde der Festnahmen die Nordkurve erreicht hat, werden die Banner abgenommen. Ne Viertelstunde später sitzen die ersten Babelsberger auf dem Zaun der Nordkurve, es fliegen Böller Richtung Gästeblock (ein vereinseigener Ordner wird dabei verletzt) und es brennt ein Cottbusser Kapuzenpulli. In Folge setzen vier Babelsberger zur "Stürmung" des Gästeblocks an. Gegenwehr der Ordner gibt es nicht, einige Cottbusser nehmend die Einladung an und steigen ebenfalls auf den Zaun. Da sind die Babelsberger aber schon wieder auf dem Rückweg. Freunde, echt? Das Verhalten ist doch nun wirklich lächerlich! Gleiches gilt für das verbrennen von nem Babelsberger Beutel und dem zerreißen einer Regenbogenfarbe durch die Cottbusser.

In Folge rückt die Schutzmacht an, der Schiri schickt die Spieler in die Kabine und es werden ein paar Bengalos im Cottbusser Block gezündet. Einer findet den Weg in den, mit ordentlich Polizei gefüllten, Pufferblock. Nachdem das Spiel wieder läuft, nehmen die Ordner die große "NazIsChweine" Tapete vom Zaun der Nordkurve. Im Verlauf der ersten Halbzeit wurde vom Babelsberger Einsatzleiter bereits ein Banner "ZCKN.ZG.NR & JDN" vom Zaun der Cottbusser gerissen. Kurz vor Spielende wird nochmals Leuchtspur oder nen Bengalo aus Richtung Gästeblock in die Nordkurve abgefeuert.

Fußball? Ja, Fußball wurde auch gespielt. Babelsberg verkauft sich recht gut, erspielt sich in der ersten Halbzeit zum Teil sehr gute Chancen. Die Tore werden leider nicht gemacht, Cottbus nutzt die sich bietenden Möglichkeiten besser und gewinnt letztlich verdient.