Stubenhocker Crew: FC International Leipzig - FSV Zwickau II 2

Wernergrüner Sachsenliga, 6. Spieltag
Leipzig, Sportpark Mariannenpark (204 Zuschauer / 20 Gäste)

Anfangs wunderte man sich noch, das Manuel Moral Fuster den SV Babelsberg 03 verlässt, um beim neu gegründeten Klub FC International Leipzig in der sechsten Liga anzuheuern. Wenn man sich jedoch etwas näher mit dem Verein beschäftigt, fragt man sich, was soll das Ganze? Weiterhin hat man das Gefühl, dass es hier wohl doch recht gutes Geld fürs kicken geben wird.

Eintritt zum Spiel ist heute nicht fällig und der Verein präsentiert seinen Gästen sogar einen VIP Bereich. Auch ich werde herzlich begrüßt und zu einem Brötchen und Kaffee eingeladen. Ich lehne dankend ab und gucke mir erst einmal die Sportanlage an. Im hinteren Bereich, auf einem der anderen Plätze, wird ein Rugby Turnier ausgetragen und ich vertreibe mir so die Zeit bis zu Anpfiff. Auch ein regionales Fernsehteam ist heute hier und berichtet über das Drumherum und natürlich auch übers Spiel.

Trainer des FC International Leipzig ist der ehemalige Fußballprofi Heiner Backhaus, der in seiner Karriere weit rumgekommen ist (16 Vereine in Deutschland, Malta, Zypern, Hongkong). Auf Malta spielte er zusammen mit Moral Fuster, der wechselte unter anderem nach Leipzig, weil Backhaus ihn gefragt hat. Der Kader setzt sich aus Spielern diverser Nationen zusammen. Darunter mit Dong Min Kim und Sascha Rode auch weitere ehemalige Spieler des Sportvereins Babelsberg 1903. Im Verlauf des Spiels coacht Heiner Backhaus seine Spieler dann in englisch, deutsch und spanisch.

Die zweite Mannschaft des Fußball-Sportvereins Zwickau kann heute auf die Unterstützung von knapp 20 Anhängern zählen, darunter mit Torsten Ziegner auch der Trainer der ersten Mannschaft. Das Spiel ist nicht schlecht, Inter geht mit einen 0-1 Rückstand in die Halbzeitpause. In der zweiten Hälfte kämpfen sie sich zurück und gewinnen dann mit zehn Mann letztlich noch mit 2-1. In der 70. Minute dann noch eine Schrecksekunde, als Kim Dong Min nach einer Verletzung ausgewechselt wird. Er kann nicht laufen und muss vom Betreuer vom Platz getragen werden. Später wird ein Innenbandriss festgestellt.

Das Drumherum ist fast interessanter als das Spiel, ein ehemaliger Bundesminister der mit seinen Yuppiefreunden Sekt säuft; Ein Engel, Totengräber des Leipziger Fussballs, der angeregt mit Vereinsverantwortlichen plauscht; der Vereinspräsident, Sohn einer Angestellten des Leipziger Sportamts, als gutgelaunter Repräsentant plus die Vorgeschichte des Vereins, die gekaufte Lizenz, das folgenden Gerichtsverfahren, die Frage wo das Geld herkommt etc. Für alle Interessierten, hier noch ein empfehlenswerter Artikel zum Verein FC Internation Leipzig vom rotebrauseblogger. Man gebe diesen und die Überschrift "Der Kampf um den (Leipziger) Fußball wird FC International" in die Suchmaschine seiner Wahl ein, und schon kann es losgehen.