Grevesmühlen, Stadion Am Tannenberg (54 Zuschauer / 2 Gäste)
Das Navi sagt mir, "Sie haben Ihr Ziel erreicht". Schön, da stehe ich nun und nix zu sehen vom anvisierten Fußballplatz. Die Karre erst mal auf den Bürgersteig geparkt und einen Opa nach dem Weg gefragt. Der sagt mir, das er auch zum Fußball will und beschreibt mir den Weg zum Platz. Durch eine Kleingartenanlage geschlängelt und eine Wiese überquert und schon erreiche ich den Fußballplatz. Da kleine Vereine noch mehr auf die Eintrittsgelder der Zuschauer angewiesen sind, bin ich direkt zum Haupteingang und habe mir ein Ticket geholt. Für drei Euro gibt es eine schöne Karte, die Stadionhefte sind leider schon ausverkauft.
Später habe ich mich nochmal mit dem Opa von vorhin unterhalten. Er erzählt mir, wie toll der neue Platz ist und wie er früher, Ende der 40er Jahren, noch auf dem alten Platz gespielt hat. Das waren noch andere Zeiten, die Spieler mussten sich noch mit kaltem Wasser in/aus Schüsseln waschen. Eine Dusche oder anderen "Luxus" gab es nicht.
In der ersten Halbzeit ist der Grevesmühlener Fußballklub dominierend und spielerisch klar überlegen. Aus den vielen Chancen resultiert aber nur ein Tor. Jacek Glowaczewski erzielt das Tor, nach einem Stellungsfehler der Gästeabwehr, durch einen flachen Schuss ins lange Eck. Auch in der zweiten Halbzeit erspielt sich der Gastgeber die besseren Chancen, wobei die Gäste nun besser ins Spiel kommen. Ein weiteres Tor gelingt jedoch nicht. In der 70. Minute wird der Torschütze des Platzes verwiesen. Nach meiner Meinung ist der Platzverweis etwas übertrieben. Der Spieler des Turn- und Sportverein Empor Zarrentin sperrt und verhakt sich dann in den Beinen von Glowaczewski. Der reißt sich los und der Spieler der Gäste fällt. Fünf Minuten später erzielen die Gäste den Ausgleich durch ein Tor von Andy Redner. In den weiteren Minuten trifft der Schiedsrichter einige strittige Entscheidungen, die vom Publikum anders beurteilt werden. Der Unmut wächst und wird dann auch lautstark kund getan. Zehn Minuten vor Schluss sieht Kevin Reggentin für eine vermeintliche Schwalbe im Zarrentiner Strafraum die gelbe Karte. Das Unentschieden ist nicht wirklich verdient, ohne den Platzverweis hätten die Grevesmühler sicher gewonnen. Aber so ist es nun mal, machst du deine Chancen nicht rein, wirst du sehr oft bestraft.
Die angesprochene Hektik auf den Platz überträgt sich dann auch auf die Zuschauerränge. Am Ende wird noch kräftig gepöbelt und zwar nicht nur gegen den Schiri und seine Entscheidungen, sondern auch zwischen Gäste- und Heimfans. Die zwei Damen neben der Gästebank legen sich mit mehreren anderen Zuschauern an, in dem Sie einen Spieler der Grevesmühlener beleidigen. Die Zuschauer sind größtenteils ältere Herrschaften, die sich die Zeit bis zum Spiel unter anderem durch Altherrenwitze vertreiben. Fips Asmussen hätte seinen Spaß gehabt. Zudem kommentieren sie diverse Spielsituationen recht trocken, was mir, im Gegensatz zu den Witzen, das ein und andere Mal ein schnumzeln entlockt.
Alle besuchten Spiele
direkte Begegnungen (1)
Grevesmühlener SC - Heim (1) - Auswärts (0)
TSV Empor Zarrentin - Heim (0) - Auswärts (1)