Callaway Corvette C7 GT3-R


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Am dritten Oktober 2015 ist es endlich soweit, Callaway Competition stellt mit der Corvette C7 GT3-R den lange angekündigten Nachfolger der Callaway Corvette Z06.R GT3 vor. Nach sorgfältiger Planung, intensiver Entwicklung und Produktion der Fahrzeugkomponenten, wurde das erste Fahrzeug in den letzten Wochen fertiggestellt. Die Präsentation des 4.592 mm langen und 2.042 mm breiten Wagens erfolgt im Rahmen der ADAC GT Masters auf dem Hockheimring.
 
Das 1.240 kg schwere Fahrzeug wurde über die letzten zwei Jahre von Callaway in Zusammenarbeit mit dem Designer Paul Deutschmann entwickelt. Im Juli 2013 verkündet das Unternehmen aus Leingarten, das Chevrolet die Entwicklung eines neuen Rennwagen auf Basis der Corvette C7 Stingrey autorisiert hat. Callaway Mitbesitzer Ernst Wöhr damals:  "Wir bedanken uns bei General Motors und Chevrolet für das Vertrauen, Callaway Competition für die Entwicklung und den Bau der GT3-Version der C7 GT3 zu autorisieren. [...] Die neue Corvette C7 ist ein aufregender Sportwagen und bietet für die besten Voraussetzungen für eine erfolgreiche Rennversion.“

Wie auch der 2005 von General Motors in Auftrag gegebene Vorgänger, wird die neue Corvette ebenfalls von einem wassergekühlten 6.245ccm V8 LS3 mit rund 600 PS angetrieben. Mittels einem sequentiellen 6 Gang Paddle Shift Getriebe wird die Leistung auf die Rennstrecke gebracht. Die Callaway Geschäftsinhaber Wöhr und Ciccone erklären stolz: “Wir wollten mit dieser Neuentwicklung einen weiteren Meilenstein in unserer Firmengeschichte setzen und ein zukunftsfähiges Fahrzeug konstruieren, produzieren und ab 2016 auch einsetzen. Als kleines, privat geführtes Team ist ein solches Projekt eine besondere Herausforderung, da nicht die finanziellen und personellen Ressourcen wie bei einem Automobilwerk vorhanden sind. Unser Dank gilt deshalb in erster Linie unseren Mitarbeitern und Partnern, die mehr als 100% Einsatz gebracht haben um die C7 GTR3-R auf die Räder zu stellen. Wir alle sind stolz auf unsere Leistung und hoffen bei den Rennen mit mit guten Ergebnissen belohnt zu werden"
 
Im Laufe der Entwicklung der C7 GT3-R haben die Verantwortlichen mit diversen Problemen zu kämpfen und müssen auch einige Rückschläge wegstecken. Zu Beginn des Jahres 2014 wird die Entwicklung der Corvette erst einmal auf "on hold" gesetzt, da FIA und ACO für 2015 eine Umstrukturierung der GT Klassen planen. Nachdem diese Gespräche ergebnislos abgebrochen werden, wird die Entwicklung wieder aufgenommen. Leider gibt es nun Probleme bei der Finanzierung des Projekts. Dazu Ernst Wöhr: Es hat sich allerdings nun ein anderes Problem aufgetan das uns die Finanzierung der Entwicklung des neuen Autos etwas verhagelt. GM hat uns gegenüber darauf bestanden das wir den Vertrieb der neuen GT3-Corvette auf Europa begrenzen. Der Grund dahinter ist, das GM unter der Marke von Cadillac einen eigenen GT3 in Amerika vertreiben will und man dann nicht markenintern gegen die von uns gebaute Corvette fahren will. Das verschliesst uns den wichtigen amerikanischen Markt, auf dem eine Reihe von vermögenden Sammlern schon Interesse an unserem neuen Modell gezeigt hat. Ohne diese Unterstützung aus den USA von Seiten der Covettesammler müssen wir nun nach neuen Wegen suchen die Weiterentwicklung der Corvette Z07.R GT3 zu finanzieren. Sofern diese gefunden und erschlossen werden, sollen Ende 2014 bzw. Anfang 2015 erste Testfahrten erfolgen.
 
Dieses Zwischenziel wird dann nicht wie geplant erreicht. Ende April 2015 gibt Teammitbesitzer Ciccone im Rahmen der ADAC GT Masters Läufe in Oschersleben eine kurze Info zum aktuellen Stand der Entwicklung: Derzeit sind wir mit dem Aufbau der ersten C7-Corvette beschäftigt, die wir bei den nächsten BoP-Test der FIA im September bereit haben wollen. Zur Zeit werden Stück für Stück die einzelnen Baugruppen fixiert die wir im Wagen installieren werden. [...] Beim Fahrwerk werden wir weiter auf Bilstein setzen und bei der Elektronik auf Bosch. Die wesentliche Neuerung wird die viel stärker ausgereifte Aerodynamik der neuen Karosserievariante sein. Nachdem wir mit dem Prototyp des Wagens die BoP-Einstufung absolviert haben, wollen wir für die Saison 2016 2 weitere Fahrzeuge aufbauen, mit denen wir dann die ersten Renneinsätze absolvieren wollen. Wo genau wir an den Start gehen wollen wird rechtzeitig festgelegt werden. Beim Preis für das neue Auto peilen wir einen ähnlichen Wert an wie bei den aktuellen neuen GT3 der anderen Hersteller. Wir kalkulieren mit einem Niveau von etwa 380.000€ plus Mehrwertsteuer.“  

Das von General Motors auferlegte Verkaufsverbot für den nordamerikanischen Markt bleibt bestehen, jedoch ist GM bereit für Zugeständnisse. Dazu Ciccone: „Wir hatten ein amerikanisches Einsatzteam aus der Pirelli World Challenge  an der Hand das uns sogar die Entwicklung des Autos komplett finanziert hätte. Das ist leider am Veto von GM gescheitert die die Corvette nicht gegen den neuen Cadillac GT3 im Wettbewerb sehen wollten. GM hat uns dafür die Freiheit gelassen die Corvette nun weltweit mit Ausnahme des für uns wichtigen US-Marktes zu vertreiben. Daher und wegen der ergebnislos verlaufenen Vereinheitlichung der GT-Reglements haben sich die Verzögerungen im Programm ergeben.“

Am Tag der Vorstellung sind alle Probleme vergessen. Das Projekt konnte mit der Hilfe zahlreicher Lieferanten, Kunden und Freunden realisiert werden und das Ergebnis der harten Arbeit kann sich sehen lassen. Laut Auskunft der Entwickler verliefen die durchgeführten Testfahrten problemlos und die vorausberechneten Werte wurden noch übertroffen. Die neue Corvette soll ab der Saison 2016 bei diversen Rennserien in Europa zum Einsatz kommen.
 
Die erste Callaway Corvette C7 GT3-R wird der Öffentlichkeit in schwarzer Lackierung mit roten Schriftzügen der amerikanischen Firma Whelen präsentiert. Knapp drei Wochen später wird bekannt gegeben, das Callaway in der Saison 2016 ein Fahrzeug in der ADAC GT Masters an den Start bringen wird. Sponsor wird Whelen Engineering, das Fahrerduo besteht aus den Amerikanern Eric Curren und Boris Sais.

Im Dezember 2015 werden auf dem Hockenheimring weitere Testfahrten durchgeführt. Daniel Keilwitz und Patrick Assenheimer teilen sich hier das Cockpit und absolvieren wichtige Testkilometer. Will man in der ADAC GT Masters an die großen Erfolge der Callaway Corvette Z06.R GT3 anknüpfen, zählt jede Runde.

 
 

2016