ADAC GT Masters, Qualifying 1 und 2
Oschersleben, etropolis Motorsport Arena (1.000 Zuschauer)

Als ich das letzte Mal in Oscherleben war, stand noch Fussball auf dem Zettel. Schon damals waren die Pläne, auch mal zum Motorsport nach Oschersleben zu fahren, im Hinterkopf. In Sachen Motorsport habe ich klare Präferenzen. Die Formel 1 oder Rennserien mit Prototypen haben mich nie wirklich interessiert. Rennen mit Touren- oder Sportwagen fand ich dagegen schon immer Klasse. Hier ist Motorsport noch mit Kontakt, Überholen und Kampf verbunden, nicht mit dem Jagen nach Zehntelsekunden durch Boxenstopps oder Boxenstoppstrategien. Wenn die Fahrer in den Sportwagenserien mal beim Vordermann anklopfen, gibt es nicht gleich eine Strafe und die Fahrzeuge gehen auch nicht bei jeder kleinsten Berührung kaputt.
 
Die ADAC GT Masters startet die neue Saison mit zwei Rennen in der etropolis Motorsport Arena Oschersleben, also eine gute Möglichkeit die geschmiedeten Pläne in die Tat umsetzen. Ein Ticket für drei Tage kostet 30 Euro, das informative Programmheft drei Euro. Mit der Eintrittskarte erhält man Zutritt zum gesamten Bereich der Motorsportarena. Weiterhin ist es hier auch erlaubt Stühle, Getränke und Verpflegung etc. mitzunehmen.

Die Motorsportarena, eine der fünf ständigen Rennstrecken in Deutschland, verfügt über drei Sitzplatztribünen. Im Zuschauerbereich Nord und - West steht jeweils eine Tribüne mit einer Zuschauerkapazität von . Die Hasseröder Tribüne, die an der gleichnamigen Kurve in der Nähe des Zuschauerbereichs Mitte erbaut wurde, sollte ungefähr der gleichen Menge Menschen Platz bieten. In den Zuschauerbereichen Nord-Ost und Ost sind keine Tribünen errichtet. Im Bereich der Start-Zielgerade ist eine 550 Meter lange zehnstufige Zuschauertribüne zu finden. Diese ist im Gegensatz zu den anderen Tribünen nicht mit Schalensitzen bestückt. Die verschiedenen Zuschauerbereiche sind zu jeder Zeit zu erreichen, es führen zwei Brücken über die Strecke und ermöglichen den Zuschauern daher auch während des Rennens die Bereiche zu wechseln. Auch der Zugang ins Fahrerlager ist für alle Zuschauer offen. Hier kann man den Mechanikern zuschauen und auch einen Blick in die Boxen der Teams ist möglich. Die diverse Autogrammjäger finden hier fette Beute. So wie ich das beobachte, sind die Fahrer durch die Bank unkompliziert und geben geduldig Autogramme. Das gilt auch für Heinz Harald Frentzen, der ehemalige Formel 1 Fahrer ist seit dieser Saison wieder in der ADAC GT Masters am Start. Auch die Fahrer der kleineren Rennserien haben Autogrammkarten und anderes Informationsmaterial für ihre Fans vor ihren Boxen ausliegen.

Am ersten Tag sind noch keine Rennen angesetzt, er finden lediglich Freie Trainings sowie diverse Zeittrainings statt. Das Zuschauerinteresse ist dementsprechend noch gering, man kann heute noch locker am Straßenrand direkt vor dem Eingang der Arena parken. Das wird sich jedoch in den nächsten zwei Tagen noch ändern. Im Rahmenprogramm des ADAC GT Masters Wochenendes werden noch weitere sechs Serien ausgetragen. Neben dem ATS Formel 3 Cup sind dies der Renault Clio Cup, die Deutsche Tourenwagen Challenge des DMSB - ADAC Procar, die ADAC Formel Masters, der HAIGO Historic Formel Cup und der HAIGO Historic Tourenwagen Cup.

Von den benannten Serien erwecken nur die Fahrzeuge der Deutsche Tourenwagen Challenge und mit Abstrichen auch die Historischen Tourenwagen mein Interesse. Die GT3 Fahrzeuge der ADAC GT Masters sind vom Sound und von der Optik natürlich die spektakulärsten. Zusammenfassend muss man dem Motorsport in der heute erlebten Art und Weise eine sympathische Bodenhaftung, eine angenehme Unaufgeregtheit und eine recht große Zuschauernähe attestieren. Das mag natürlich auch daran liegen, die hier nicht nur reine Profis fahren, sondern auch ambitionierte Nachwuchs- und Hobbyfahrer. Die sogenannten Gentlemandriver haben das nötige Kleingeld um ihr Hobby dann doch recht professionell auszuüben. Auch die Tatsache, das hier nur Privat- und keine Werksteams Fahrzeuge an den Start bringen, trägt dazu bei, das diese Serie quasi das komplette Gegenteil zur abgeschottenen und hochtechnisierten Formel 1 ist. Mir gefällts!

Ach so, ich habe mich doch Tatsache in ein Auto verliebt. Sofern ich mal im Lotto gewinne, hole ich mir einen Chevrolet Camaro GT. Kostet ja nur 195.000 Euro. Die Karre ist mit Abstand die coolste im Feld der Sportwagen. Böse, bullig und einen verdammt geilen Sound. Der Camaro ist aber leider in Summe nicht schnell genug, um vorne mitzumischen.

Mit 247,08 km/h reicht es im ersten Qualifying zwar für den besten Wert im Bereich Top Speed, das Qualifying 1 beendet mein Traumwagen dann aber nur auf Platz 20. Schnellster, und damit im Rennen 1 auf der Pole Position, ist der Audi R8 LMS ultra von Prosperia C. Abt Racing mit dem Fahrer Kevin van der Linde. Auf den weiteren Plätzen folgen ein Porsche 911 GT3 R und ein Mercedes-Benz SLS AMG GT3. Bester BWM Z4 GT3 ist der des PIXUM Teams Schubert auf Rang 8, die beste Corvette Z06.R GT3 ist die von Callaway Competition auf Platz 11. Der McLaren MP4-12C GT3 von MRS GT-Racing landet auf Platz 21 und der Lamborghini Gallardo FL2 von Blancpain Racing auf dem 25., und damit letzten, Rang. Das erste Qualifying wird vom jeweilig geringer eingestuften Fahrer eines Duos absolviert. Das zweite Qualifying fährt dann der entsprechend höher eingestufte Fahrer. Dadurch verändert sich die Startreihenfolge zum Teil doch extrem.

Die Pole Position im Rennen 2 geht jedoch wieder an den gleichen Audi R8 LMS ultra von Prosperia C. Abt Racing, diesmal gefahren von Rene Rast. Platz zwei schafft der Lamborghini Gallardo FL2 mit Fahrer Peter Kox von Blancpain Racing, der im ersten Qualifying noch letzter war. Dritter wird eine weiterer Audi R8 LMS ultra von Prosperia C. Abt Racing. Bester BMW Z4 GT3, nun auf Platz 4, ist wieder der vom PIXUM Team Schubert mit der Fahrerpaarung Hürtgen/Baumann. Auf Rang 5 folgt der beste Porsche 911 GT3 R vom GW IT Racing Team. Zwei Plätze dahinter rangiert der beste Mercedes-Benz SLS AMG GT3, wiederum der von HTP Motorsport mit der Fahrerpaarung Buhk/Götz. Die beste Corvette Z06.R GT3 schafft es auf Platz 9. Es ist wie im ersten Qualifying das Fahrzeug von Callaway Competition mit den Fahrern Gavin/Keilwitz. Die einzigen Chevrolet Camaro GT und McLaren MP4-12C GT3 schaffen es auf die Plätze 18 und 23. Der Chevrolet Camaro GT von Reiter Engineering schafft auch diesmal den besten Top Speed Wert (249,26 km/h).