Stubenhocker Crew: Oscherslebener SC 1990 - Schönebecker SC 1861 0

Verbandsliga Sachsen-Anhalt, 14. Spieltag
Oschersleben, Jahnstadion (107 Zuschauer / 20 Gäste)

Die heutige Partie zwischen dem Oscherslebener Sportclub 1990 und dem Schönebecker Sportclub von 1861 kann man getrost als Duell der Gegensätze bezeichnen. Der Gast aus Schönebeck ist aktuell Tabellendritter und hat sieben Punkte Rückstand auf den führenden Ballsportverein Halle-Ammendorf. Oschersleben hingegen ist Vorletzter der Verbandsliga Sachsen-Anhalt. In dieser Saison gab es für die heutigen Gastgeber, neben einem Unentschieden, nur zwei Siege zu bejubeln. Schlechter ist nur der TSV Völpke mit einer Serie von 13 Niederlagen am Stück. In dieser Saison steigt der 14. und demnach letzte der Tabelle automatisch ab, für den durchaus möglichen Fall eines Oberligaabsteigers aus Sachsen-Anhalt (Piesteritz ist vorletzter, die Zweite Mannschaft des Halleschen FC viertletzter), muss auch der Vorletzte eine Liga tiefer. Oscherleben liegt vor dem heutigen Spieltag fünf Punkte hinter dem Tabellenzwölften. Daher heißt es heute für beide Mannschaften unbedingt zu punkten.

Das Jahnstadion in Oschersleben ist ein Rasenplatz mit umlaufender Aschebahn. Auf einer Längsseite steht das Vereinsheim mit überdachter Terrasse und Blick auf das Spielfeld. Neben besagtem Vereinsheim stehen weitere vier Reihen mit insgesamt 224 Sitzplätzen zur Verfügung. Im Rest des Stadions bieten Graswelle Platz für die Zuschauer. Auf der Gegengerade sind zwei breitere Stufen in den Graswall eingelassen, neben Holzbänken stehen dort auch ein paar Bänke aus Schalensitzen. Die Gesamtkapazität dürfte sich auf 3.000 bis 4.000 Zuschauer belaufen.

So viele Zuschauer sind es heut nicht. Unter den 107 zahlenden Zuschauern sind gut 20 aus dem nur 40 Kilometer entfernten Schönebeck angereist und unterstützen die Gastmannschaft. Was anfangs noch nach einem normalen 08/15 Spiel aussieht wird schnell zu einer Meckerorgie und endet letztendlich in Pöbeleien zwischen den anwesenden Zuschauern. Aber der Reihe nach. In einem ausgeglichenen Spiel erarbeiten sich beide Mannschaften von Beginn an erste Chancen. In der zehnten Minute wird den Gastgebern ein Freistoß zugesprochen. Dieser landet in der Oscherslebener Mauer, besser gesagt an der Hand eines Spielers in der Mauer. Der Schiedsrichter zeigt folgerichtig auf den Punkt. Diese Elfmeterentscheidung wird seitens des Heimpublikums mit zum Teil sehr derben Beschimpfungen kommentiert. Der folgenden Strafstoß setzt Pascal Matthias allerdings neben das Tor. Knapp zehn Minuten später erzielen die Oscherslebener das 1-0. Der Treffer wird jedoch vom Schiedsrichter nicht anerkannt. Die Reaktionen des Heimpublikums sind entsprechend und werden dem Schiri dann auch später in der Halbzeitpause auf seinem Weg in die Kabine mitgeteilt. Im weiteren Verlauf der ersten Halbzeit konzentrieren sich die Gastgeber auf die Abwehr und setzen den ein oder anderen Konter und versuchen Ihr Glück mit Fernschüssen. Die Gäste erhöhen ihre Bemühungen und werden im Verlauf des Spiels immer stärker. Im Verlauf der zweiten Halbzeit setzt sich die spielerische Überlegenheit der Schönebecker durch. Die Mannschaft ist aggressiver, attackiert früher und erarbeitet sich so diverse Chancen, allein Luiz Adriane De Oliveira hat zwei dicke Chancen für die Schönebecker Führung. Der aggressive Grundton der Partie wird auch durch ständige Meckerei der Spieler verstärkt. Vor allem der Schönebecker Torwart Bryan Giebichenstein geht mir tierisch auf die Eier. Mister "ich sehe alles" musst doch allen ernstes auch Aktionen bzw. Schiedsrichterentscheidungen am gegnerischen Strafraum kommentieren. Nachdem ein Schönebecker Spieler in der 66. Minute bei einem (in den Augen der Oscherslebener vermeintlichem) Gerangel im Strafraum der Oscherlebener zu Boden geht, erhält der Beteiligte auf Seiten der Heimmannschaft eine Gelb-Rote Karte. Die Stimmung an der Seitenlinie kocht über. Fordern die Fans und Verantwortlichen der Schönebecker vehement den Platzverweis, sind die heimischen Zuschauer durch die Bank davon überzeugt, das hier geschauspielert wird. Im weiteren Verlauf des Spiels kommst der OSC nur noch vereinzelt zu Chancen. In der 82. Minute wird Ihnen dann ebenfalls ein Elfmeter zugesprochen. Dieser wird jedoch durch Benjamin Sacher verschossen. Das Spiel endet 0-0.

Oscherleben ist ja eher für seine Motorsport Arena als für den Fussball bekannt, neben DTM Rennen werden auch viele weitere Rennen in dieversen Klassen ausgetragen. Daher ist es wenig verwunderlich, das die Heimmannschaft von einem ortsansässigen Motorsportteam, Schubert Motors, gesponsert wird. Mehr Details, wenn später im Jahr von einem der stattfinden Rennen berichtet wird.