Stubenhocker Crew: TSG Einheit Bernau - FSV Bernau 3

Landesliga Brandenburg Nord, 14. Spieltag
Bernau, Sportplatz am Wasserturm (650 Zuschauer)

Derby-Time in Bernau. Der diesjährige Aufsteiger in die Landesliga Brandenburg Nord empfängt den Fußballsportverein Bernau zur vorgezogenen Partie des vierzehnten Spieltags. Die Verantwortlichen der TSG Einheit Bernau rechnen laut Vorbericht in der Lokalpresse mit rund 500 Zuschauern. Im Vorfeld der Partie werden mit Daniel Dornbusch und Nico Thomaschewski auch beide Trainer interviewt. Aufgrund der Tatsache, das die Übungsleiter, wie auch ein Großteil der Spieler, aus Berlin kommen, ist das Stadtderby für beide laut eigener Aussage ein normales Spiel. Beiden ist jedoch die Bedeutung für die jeweiligen Vereinsverantwortlichen und Fans bewusst.

Aufgrund der Länderspielpause haben die lokalen Anhänger der großen Berliner Fußballvereine keine weiteren Termine und werden beim heutigen Spiel erwartet. Daher wird die Partie als Sicherheitsspiel eingestuft und die Präsenz der Polente ist für die Liga enorm. Zu tun gibt es für die Mannen in Grün dann nichts. Die diversen Union und Hertha Fans sind zwar auf dem Sportplatz zu finden, treten aber im Gegensatz zu den BFC Anhängern nicht in Gruppen auf. Die rund 20 BFC Fans kommen gemeinsam zum Sportplatz und platzieren sich dann im Verlauf der Partie am Getränkestand bzw. in der Kurve dahinter. Während erste Leuchtraketen bereits auf dem Weg zum Einlass abgeschossen werden, wird während der Partie dann nur noch eine Rakete inklusive einem fetten Bums gezündet. Aus Babelsberger Sicht sind Manuel Benthin als Spieler/Co-Trainer und Dennis Ganschow als Torwart der Gastgeber zu erwähnen. Beide sind heute jedoch nicht im Kader.

Der Gästetrainer Dornbusch fasst das Spiel recht gut zusammen: "Die haben drei Körbchen gemacht, das muss man respektieren. [...] Wir kriegen ein blödes Gegentor, sind dann aber das bessere Team, Einheit hat nur noch reagiert." Der nachfolgende ausführliche Spielbericht ist der Onlineausgabe der Märkischen Oderzeitung vom 16.11.2014 entnommen und stammt aus der Feder von Christian Heinig.

Es war in der Tat ein Spiel, dessen Ergebnis nicht unbedient die Spielanteile widerspiegelt. Einheit beginnt die Partie, wie bei Heimspielen üblich, gewohnt offensiv. Schon nach 90 Sekunden hat Maximilian Walter im Strafraum nach Pass von Vladimir Pestov die erste große Chance zum 1:0, trifft den Ball aber nicht richtig. Einheit bleibt in der Folge am Drücker, der FSV hat zunächst Probleme, ins Spiel zu kommen. Dann das 1:0, das eher ein Zufallsprodukt ist. Ein Befreiungsschlag von Einheit aus der eigenen Abwehr segelt übers gesamte Spielfeld. Pestov (19.) reagiert am schnellsten und umspitzelt mit dem Außenrist aus elf Metern den beim Rauslaufen etwas zu zögerlichen FSV-Keeper Jeremy Hentsch. Doch nach der Führung passiert etwas Seltsames: Einheit hört plötzlich fast geschlossen auf zu laufen, während der FSV, angestachelt vom Rückstand, das Geschehen fortan bis zum Schluss dominiert. Absicht war das aus Sicht der Gastgeber nicht. "Die ersten 20 Minuten waren überragend von uns", sagte Einheit-Coach Nico Thomaschewski, "doch dann kam läuferisch viel zu wenig, aber so ist das manchmal beim Fußball. Im Endeffekt haben wir zweieinhalb Tore zu hoch gewonnen." Richtig Dusel hat Einheit in der 34. Minute: Nach Foul von Walter im Strafraum an Justin Pehl bleibt Schiedsrichter Martin Hagemeister keine Wahl: Er zeigt auf den Punkt. Doch Maurice Paul, der etatmäßige Elfmeterschütze, scheitert an Einheit-Keeper Redmann, der die Ecke ahnt und glänzend pariert. Der vergebene Strafstoß war aus Sicht des FSV irgendwie sinnbildlich für diesen Abend. Die Gäste rannten auch in der Folge unaufhörlich an, hatten Topchancen durch Georg Machut (58.), Marius Munser (60.) und Jan Grosser (65.), doch ein Treffer wollte einfach nicht fallen. Und so etwas rächt sich bekanntlich. Und wie: Mit einem herrlichen Konter, vollendet von Walter (74.), und einem präzisen Gewaltschuss aus 30 Metern nur zwei Minuten später durch Einheit-Kapitän Jens Manteufel (76.) machten die Gastgeber schließlich den Deckel drauf.