Brieselang, Fichte-Sportplatz (55 zahlende, 100 anwesende Zuschauer, 2 Gäste)
Nach drei Aufstiegen in Folge beendet der Sportverein Grün-Weiss Brieselang seine erste Saison in der Landesliga Brandenburg Nord als Achter. In der zweiten Spielzeit gehören sie, nicht zuletzt auch durch die nicht unerhebliche Unterstützung des Sponsors EDI.SON Energietechnik, zu den Favoriten für den Aufstieg in die nächsthöhere Klasse, die Brandenburgliga.
Brieselang empfängt den Gast aus der Uckermark als ungeschlagener Tabellenführer auf dem heimischen Kunstrasenplatz. Der Fußballclub Schwedt 02 hat als aktueller Tabellensiebter bisher zwei Siege und drei Unentschieden erringen können. Neben den guten Auftritt in der Liga haben die Brieselanger zudem das Viertelfinale im Krombacher Pokal Brandenburg erreicht. Als Gegner wurde ihnen der Drittligist FC Energie Cottbus zugelost. Diese Partie ist auch das Top Gesprächsthema unter den Zuschauern. Die Lausitzer haben angeboten, das Heimrecht zu tauschen und das Spiel im Stadion der Freundschaft auszutragen. Brieselang lehnt jedoch ab, da die Chancen auf ein Erreichen der nächsten Runde auf dem Kunstrasenplatz sicher höher sind. Auch der positive Effekt auf den Nachwuchs der Brieselanger, durch ein Spiel gegen einen so großen Gegner wird besprochen. Auch die Frage, wo denn die Gästefans als auch alle weiteren Zuschauer Platz finden sollen, wird thematisiert. Neben der Einrichtung eines separaten Gästeeingang auf der entgegengesetzten Seite des Haupteingangs (wo heute einige Zaungäste das Spiel kostenfrei bei einer Molle genießen), sollen auch Zusatztribünen errichtet werden.
Knapp die Hälfte der Zuschauer im Stadion scheinen ebenfalls nicht bezahlt zu haben, anders ist die offizielle Zuschauerzahl von 55 nicht zu erklären. Unter den knapp 100 Zuschauer sind auch zwei Anhänger der, heute in Farben der spanischen Nationalmannschaft auflaufenden, Mannschaft aus Schwedt. Neben einer Spielerfrau ist auch Marcus Erben, der Regionalreporter der Märkischen Oderzeitung, vor Ort. Aus seiner Feder stammt der folgende Spielbericht.
Beim selbsternannten Aufstiegsfavoriten der Liga gerieten die Schwedter auf den für sie ungewohnten Kunstrasen frühzeitig ins Hintertreffen. So war nach gut einer Viertelstunde eigentlich der Kuchen zugunsten der Gastgeber gegessen – nur noch die Höhe des Sieges wurde im weiten (fast) leeren Rund diskutiert. Der erste erfolgversprechende Angriff gehörte den Gästen, doch Marcin Lapinski schob die Kugel am Pfosten vorbei (4.). Es dauerte knapp eine Viertelstunde, bis sich die Gastgeber ernsthaft und erfolgreich dem Schwedter Tor näherten. Einen Freistoß aus gut und gerne 45 Metern schlug Lars Halt in den Schwedter Strafraum. Der einlaufende Maximilian Schmidt irritierte wohl den bewegungslos verharrenden Bartosz Klonowski im Tor, sodass die Kugel zum 1:0 ins lange Eck trudelte. Das war der Anfang vom Ende einer völlig enttäuschenden Schwedter Mannschaft. Kaum 100 Sekunden später wurde Robert Figur überspielt, Schmidt lupfte gegen einen unmotiviert herauslaufenden Klonowski zum 2:0 ein. Doch aller guten Dinge sind drei, denn der Sekundenzeiger hatte noch keine weitere Runde gedreht, als erneut Schmidt zum 3:0 traf. Die zuverlässige Innenverteidigung der Gäste (einschließlich Keeper Klonowski) hatte einen rabenschwarzen Tag erwischt. Und als Patrick Richter unbedrängt zum 4:0 einnickte (29.), musste man um die Gäste fürchten. Zu laxes Deckungsverhalten, fehlende Absicherung im zentralen Abwehrbereich, ja die gesamte Körpersprache vieler Schwedter Akteure ließ die Begegnung zu einer Art Trainingsspiel für die Brieselanger werden. In der Vorwärtsbewegung gelang den Gästen fast gar nichts. Wurde der Ball dann endlich einmal in die Spitze gespielt, fehlte es an Nachrückern, die den Ball weiterverarbeiteten. Zum Glück für die Schwedter begnügten sich die Platzherren im zweiten Abschnitt mit der Spielkontrolle, drückten kaum noch aufs Tempo, spulten ihr Pensum souverän herunter. Diesem Umstand war es auch zu verdanken, dass es nach der Pause „nur“ noch zweimal bei den Gästen einschlug. Dass 5:0 besorgte Richter (66.). Bezeichnend für die desolate Abwehrarbeit der Schwedter war wohl das 6:0 – Ballverlust im Vorwärtsgang und kein energisches Stören auf der Außenposition. Beim abgewehrten Schussversuch fühlte sich keiner für den freistehenden Benjamin Wollschläger zuständig, der das halbe Dutzend vollmachte. „Bei vielen von uns fehlte heute der nötige Biss, der entsprechende Einsatz, um in so einem Spiel bestehen zu können“ fasste es der angeschlagen ins Spiel gegangene Kapitän Nico Hubich zusammen.
Alle besuchten Spiele
direkte Begegnungen (1)
25.10.14 SV Grün-Weiss Brieselang - FC Schwedt 02 Zs. 100 / Gäste 2
Sportverein Grün-Weiss Brieselang - Heim (1) - Auswärts (2)
25.10.14 SV Grün-Weiss Brieselang - FC Schwedt 02 Zs. 100 / Gäste 2
28.05.12 TSV Perwenitz 1950 - SV Grün-Weiß Brieselang Zs. 250
25.04.11. SG Saarmund - SV Grün-Weiß Brieselang Zs. 125
Fußballclub Schwedt 02 - Heim (1) - Auswärts (1)
31.10.06 FC Schwedt 02 - SV Babelsberg 03 Zs. 400
25.10.14 SV Grün-Weiss Brieselang - FC Schwedt 02 Zs. 100 / Gäste 2