Die Luchse erobern die Olympischen Spiele in Sotschi


Das diesjährige Olympische Eishockeyturnier wird in Sotschi mit einen Hauptfeld von zwölf Mannschaften ausgetragen. Neben den automatisch qualifizierten ersten neun Mannschaften der IHHF Weltrangliste, füllen drei Qualifikanten das Feld auf. Über ihre jeweilige Platzierung in der Weltrangliste haben sich Schweden, Finnland, Russland, Tschechien, Kanada, USA, Schweiz, Slowakei und Norwegen qualifiziert. Österreich, Lettland und Slowenien sind die drei Mannschaften, die sich die Teilnahme über ein Qualifikationsturnier sicherten. Von den Mannschaften, die sich durch die Qualifikationsturniere kämpfen mussten, ist Slowenien die am niedrigsten gelistete Mannschaft in der aktuellen IHHF Weltrangliste. Österreich ist zu Beginn der Olympischen Spiele auf Rang 15 eingestuft, die lettische Mannschaft nimmt Platz elf ein. Die Luchse aus Slowenien sind nur 17.
 
Slowenien stieg in der zweiten Runde in die Qualifikation für die Olympischen Spiele ein. In der Gruppe F wurden im dänischen Vojens überraschend alle drei Qualifikationsspiele gewonnen. Neben einem 4-2 gegen Weißrussland (IHHF Ranking: 14.), gewann man zudem 2-1 gegen den Favoriten Dänemark (12.) und  6-1 gegen die Ukraine (20.). Somit qualifizierte sich die slowenische Eishockeynationalmannschaft zum ersten Mal in Ihrer Geschichte für die Olympischen Spiele. 
 
Die bisher beste Weltranglistenposition der Slowenen ist ein Platz 15. Die beste Platzierung bei einer Eishockey Weltmeisterschaft wurde in den Jahren 2002 und 2005 erreicht. In beiden Jahren wurde das Turnier als 13. beendet. Insgesamt nahmen die Slowenen an 21 Weltmeisterschaften teil. In den Jahren 1993 bis 1997 spielte man noch in der C WM. Dann folgten vier Jahre in der B WM, bis man im Jahr 2002 zum ersten Mal an einer A WM teilnam. Leider schafften sie es nicht sich dort festzusetzen. Bis auf die Jahre 2002, 2005 wo man in der A WM verblieb und dem Jahr 2009 wo man die Gruppe A der Division I A nur auf Platz zwei beendete, stiegen die Luchse jedes Jahr ab bzw. auf. Die letzte Weltmeisterschaft beendete man als 16. und stieg daher erneut in die Division I A ab.
 
In Slowenien gibt es nur 148 bei der IHHF registrierte männliche Eishockeyspieler. In den letzten 30 Jahren wurden erst fünf Spieler in die National Hockey League (NHL) gedraftet. Lediglich Anže Kopitar, Jan Muršak und Greg Kuznik kamen zum Einsatz. In der zweitbesten Liga der Welt, der russischen Kontinental Hockey League (KHL), sind bisher zwei slowenische Spieler zum Einsatz gekommen. Neben Gal Koren auch der ehemalige NHL Spieler Jan Muršak. Die restlichen Spieler verteilen sich auf diverse europäische Ligen.   
 
Die Slowenen wurden im Vorfeld der Spiele mit Russland, der Slowakei und den USA in die Vorrundengruppe A eingeteilt. Das erste Spiel gegen den Gastgeber Russland wurde von 11.653 Zuschauern mit 5-2 verloren. Die beiden slowenischen Tore schoß Žiga Jeglič. Im zweiten Spiel wurden die besser eingestuften Slowaken mit 3-1 besiegt. Die Tore beim ersten Sieg einer slowenischen Mannschaft bei Olympischen Spielen schossen vor 7.438 Zuschauer im Bolschoi-Eispalast Rok Tičar,  Tomaž Razingar und Anže Kopitar. Die Freude der Spieler nach diesem historischen Sieg war immens. Nach dem Spiel diktierte Bostjan Golicic der anwesenden Presse, das dieser Sieg wie der Gewinn der Goldmedaille ist. David Rodman antwortete auf die Frage, ob sie in dieser schweren Gruppe überhaupt mit einen Sieg gerechnet haben, mit dem Worten ehrlich gesagt nicht. Wir haben auf einen Sieg gehofft, aber wir haben auch gesagt, das wir auch mit einem Punkt glücklich sind. Im letzten Gruppenspiel setzte es eine zweite deutliche Niederlage gegen die USA. Den Ehrentreffer beim 1-5 schoß Marcel Rodman. Die Vorrundengruppe beendete man letztendlich mit drei Punkten auf Platz drei.

Im Spiel der Viertelfinal Qualifikation traf man mit Österreich auf den dritten der Vorrundengruppe B. Dieses Spiel wurde vor 6.821 Zuschauern deutlich mit 4-0 gewonnen. Die Tore erzielten Anže Kopitar, Jan Urbas, Sabahudin Kovačevič und Jan Muršak. Im darauf folgenden Viertelfinalspiel ging es gegen einen der Favoriten auf den  Titel. Das Spiel gegen Schweden wurde dann auch deutlich mit 0-5 verloren. Alles in allem kann man von einem großartigen Turnier sprechen. Zwei Siege und Platz sieben beim wichtigsten Eishockeyturnier ist ein super Ergebnis, damit hat im Vorfeld sicher niemand gerechnet. Durch diese hervorragende Leistung erhält das Team 1.020 Punkte und kletterte dadurch in der Weltrangliste drei Positionen nach oben auf Position 14. Die Slowenen sind somit das bestplatzierte Team der Weltmeisterschafts Division I A und stehen noch vor drei Teilnehmern der nächsten A Weltmeisterschaft.