Maserati GranTurismo MC GT3


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Das 2008 von Guido Bonfiglo gegründete Swiss Team beginnt Ende 2011 mit der Entwicklung des Maserati GranTurismo MC GT3, quasi der Rennversion des MC Stradale. 

Im Mai des folgenden Jahres ist der erste Prototyp fertiggestellt, wird zu einem Shakedown auf die Rennstrecke gelassen  und dann einem Testprogramm unterzogen, ehe die ersten Renneinsätze bestritten werden. Nachdem der geplante Start in der Spanish GT in Jarama abgesagt wird, ist die Doppelveranstaltung der International GT Open im September auf dem Hungaroring ist der erste Test des Boliden. Alessandro Pierguidi und Gabriele Gardel beendet das erste Rennen auf Platz 21, im zweiten Rennen liegen sie zwischenzeitlich auf Platz fünf, ehe ein technischen Problem den Einsatz vorzeitig beendet. 

Im Oktober 2012 zeigt der Maserati erstmals seine Stärke und Wettbewerbsfähigkeit, Alessandro Pieguidi gewinnt ein Rennen in der International GT Sprint Series auf der Rennstrecke in Vallelunga (im zweiten Rennen wird er 13.).  Guido Bonfiglio; "Wir wollten eine GT3-Version des Maserati GranTurismo MC entwickeln, da wir glauben, dass dies einfach ein Siegerauto ist", [...] "Wir sind uns bewusst, wie ambitioniert dieses Projekt ist, aber wir stellen gerne Herausforderungen, auf der Rennstrecke oder im Designstudio. Unsere Konkurrenten sind Automobilhersteller, die sich zu einem größeren oder kleineren Teil in die Entwicklung und Renneinsätze ihrer GT3-Sportwagen einbringen. Wir sind nur ein kleines Team, haben aber die Hoffnung, dass wir für Aufsehen sorgen können." Ende November treten Giammaria und Buurman für das Swiss Team bei den 6 Ore di Roma an, können das Rennen aber leider nicht beenden.

Im Frühjahr 2013 stellt sich der Maserati dem FIA Balance of Power Einstufungstest in Ladoux. Ab Sommer soll das Fahrzeug interessierten Kunden zum Kauf angeboten werden. Leider wird die Homologation nicht gewährt und man sieht den Maserati im Laufe der Saison in keiner größeren Rennserie. Es werden lediglich drei Rennen in der GT Sprint International Series (Monza 12. / 3. - Brünn 10. / 12. - Slovakiaring 6. / DNS) bestritten. Die GT3 Homologation wird dann final am ersten November des Jahres erteilt. Roberto Bozzi, Motorsport Manager von Maserati  bestätigt auf Nachfrage von DSC, das der Maserati GranTurismo MC GT3 keine Werksentwicklung ist. Der italienische Hersteller arbeitet eng mit dem Swiss Team zusammen, die Mannschaft baut und entwickelt den Wagen, Maserati liefert die Einzelteile.

Durch die komplette Überarbeitung des Chassis verringert sich das Gewicht des Fahrzeugs auf 1.230 kg. Um die Balance zu verbessern, versetzte man den Tank vom Heck in Richtung Höhe der Rückbank und wurde bringt diesen zudem in eine tiefere Position. Der Motor entspricht weitgehend dem des Maserati Quattroporte Evo, der 4,7 Liter V8 generiert 530 PS und soll  510 NM bei 4.750 U/Min liefern.  Kontrolliert wird er über eine Motec M800 Steuereinheit, die sequentielle 6-Gang Einheit kommt von Sadev. 380mm Bremsscheiben vorne und 355mm Scheiben hinten, sollen den MC GT3 zum stehen bringen. Alle aerodynamischen Teile werden vom Swiss Team in Karbon ausgeführt.

Im Dezember 2013 lässt Bozzi verkünden, das das Swiss Team den Wagen im nächsten Jahr in Rennen einsetzen will. Das Programm wird gerade aufgestellt, wo und wann gefahren wird, steht noch nicht fest. Es wird sich jedoch nur um Einzelstarts in verschiedenen Rennserien handeln, einen regelmäßigen Einsatz in einer Rennserie wird es nicht geben.

Ein Jahr später, im Dezember 2014, kann man lesen, das das Swiss Team 2015 einen erneuten Anlauf unternehmen will, eine GT3 Version eines Maserati Tropheo zu entwickeln. "Wir haben vor 2 Jahren ein erstes Auto des Tropheo GT3 entwickelt", lässt der Schweizer Mauro Calamita, der mit dem Swiss Team erfolgreich in der Maserati Tropheo unterwegs ist, verlauten, "Dieses Auto ist zwar mittlerweile an einen Sammler verkauft worden, aber wir haben nun ein zweites Chassis aufgebaut [den Rollout kann man sich übrigens auf Youtube anschauen] und planen die Entwicklung des Wagens 2015 fortzusetzen. Einen erfolgreichen Test des neuen Wagens haben wir schon in Vallelunga absolviert."

Er weist aber auch auf die Herausforderungen eines kleinen Teams hin: "Allerdings sind wir derzeit auf ein sehr imitiertes Budget angewiesen. Daher werden bei der Entwicklung vorrangig Sprintrennen auf der Agenda stehen. Wir prüfen derzeit ein Programm, das sich um Runden der italienischen GT, der britischen GT-Meisterschaft und der GT-Open gruppiert. Je nach Performance des Autos bei diesen ersten Auftritten könnten in der 2. Jahreshälfte auch Langstreckenrennen auf der Agenda stehen, wobei sich dabei die Rennen der 24 Stunden-Serie oder die Gulf 12 Hours 2015 anbieten."

Im Mai 2015 stellt das Swiss Team Maserati ihren offiziellen Saisontrailer auf Youtube. Hier kann man sich einige Szenen von den Testfahrten auf dem Tazio Nuvolari anschauen. Roberto Bozzi, zum Anteil des Werks bei der Entwicklung des MC GT3: "The GranTurismo MC GT3 is a program fully supported by Swiaa Team only. Maserati doesn´t Play any official role in such activity. Of course, we are more than happy if Swiss Team can bring the GanTurismo MC GT3 at a competitive level." Bis der Maserati GranTurismo MC GT3 dann wirklich wettbewerbsfähig ist, dauert es wohl noch eine Weile. In diesem Jahr nimmt man an zwei Rennen der International GT Open Teil, das erste Rennen des Wochenendes beendet man nicht und zum Zweiten tritt man nicht an.


 

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